Leben und Schaffen von Paul Klee
Paul Klee wurde am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern geboren und wuchs in einer musikalischen Familie auf – sein Vater war Musiklehrer, seine Mutter Sängerin. Diese frühe Prägung durch die Musik sollte sein gesamtes künstlerisches Schaffen beeinflussen und spiegelt sich in der rhythmischen Qualität seiner Bilder wider.
Nach seinem Kunststudium in München heiratete Klee 1906 die Pianistin Lily Stumpf und zog nach München, wo er sich zunächst als Grafiker einen Namen machte. Der Durchbruch als Maler gelang ihm 1914 durch eine inspirerende Tunesienreise, bei der er das Spiel mit Licht und Farbe für sich entdeckte. "Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen", notierte er damals in sein Tagebuch.
Von 1920 bis 1931 lehrte Klee am legendären Bauhaus in Weimar und später in Dessau, wo er neben Wassily Kandinsky und anderen Avantgarde-Künstlern arbeitete. Diese Zeit prägte seine systematische Auseinandersetzung mit Farb- und Formtheorie. Als die Nationalsozialisten seine Kunst als "entartet" diffamierten, emigrierte er 1933 in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tod 1940 in Muralto bei Locarno lebte.
Klees Werk umfasst über 9.000 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen. Seine Kunst zeichnet sich durch eine einzigartige Synthese aus Abstraktion und Figuration aus, geprägt von kindlicher Unschuld, tiefem Symbolismus und einer unverwechselbaren Farbsprache.
Die bekanntesten Kunstwerke von Paul Klee
- Senecio (1922) - Eines seiner berühmtesten Porträts, das mit geometrischen Formen und warmen Erdtönen einen alternden Mann darstellt
- Der Goldene Fisch (1925) - Ein magisches Unterwasserbild in leuchtenden Farben, das Klees Faszination für die Natur zeigt
- Hauptweg und Nebenwege (1929) - Eine abstrakte Landschaftskomposition aus farbigen Streifen, die Wege und Felder andeutet
- Angelus Novus (1920) - Der berühmte "Engel der Geschichte", später im Besitz von Walter Benjamin