Gustav Klimt - Der Meister des Wiener Jugendstils
Gustav Klimt (1862-1918) zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Jugendstils und gilt als Ikone der österreichischen Kunst. Der Wiener Maler revolutionierte die Kunstwelt mit seinem unverwechselbaren Stil, der ornamentale Muster, kostbare Materialien und eine geheimnisvolle Sinnlichkeit miteinander verband. Besonders seine "Goldene Periode" mit Werken wie "Der Kuss" und "Adele Bloch-Bauer I" machten ihn weltberühmt. Klimts Kunst zeichnet sich durch die meisterhafte Verbindung von byzantinischen Einflüssen, floralen Motiven und einer innovativen Flächenkomposition aus, die bis heute Kunstliebhaber in ihren Bann zieht.
Das Leben eines Revolutionärs
Frühe Jahre und Ausbildung (1862-1890)
Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten bei Wien als zweites von sieben Kindern geboren. Sein Vater war Goldgraveur – ein Beruf, der später Klimts Vorliebe für das edle Metall beeinflussen sollte. 1876 begann Klimt sein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule. Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch gründete er in den 1880er Jahren die "Künstler-Compagnie", die sich auf Innenraumgestaltung und Deckenmalereien spezialisierte.
Der etablierte Künstler (1890-1897)
In den 1890er Jahren etablierte sich Klimt als gefragter Künstler für repräsentative Aufträge. Er schuf bedeutende Deckengemälde für das Wiener Burgtheater und das Kunsthistorische Museum. Diese Arbeiten brachten ihm Anerkennung und finanzielle Sicherheit ein. Doch Klimt strebte nach künstlerischer Erneuerung und wandte sich zunehmend von der traditionellen akademischen Malerei ab.
Die Wiener Secession (1897-1905)
1897 war Klimt Mitbegründer der Wiener Secession, einer Künstlervereinigung, die sich von der konservativen Kunstszene abwandte. Als erster Präsident prägte er den Wahlspruch "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit". In dieser Zeit entstanden seine ersten modernen Werke, die bereits seinen charakteristischen Stil erkennen ließen.
Die Goldene Periode (1905-1918)
Die produktivste Phase seines Schaffens begann um 1905. Inspiriert von einer Italienreise und der Begegnung mit byzantinischen Mosaiken entwickelte Klimt seinen berühmten "Goldenen Stil". Er verwendete echtes Blattgold und schuf damit seine bekanntesten Meisterwerke. Bis zu seinem Tod 1918 blieb er einer der einflussreichsten Künstler Europas. Er starb viel zu früh mit 55 Jahren an einem Schlaganfall.